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News

Eckdaten Projekte & Besuch in Nepal

23. Dezember 2017

Unser Besuch in Bhumesthan ist bereits wieder vorüber. Es war kurz, aber sehr schön und intensiv. Was wir gesehen und erlebt haben stimmt uns sehr froh und zuversichtlich. Die Menschen sind überglücklich und zeigten uns mit Stolz die vielen Fortschritte die erreicht werden konnten.

Auch seitens der Regierung, was die Infrastruktur angeht, ist einiges vorangegangen. So fliesst nun seit September 2017 Strom im Dorf, welcher von den Elektrizitätswerken bereitgestellt wird. Ausser Licht, etwas Musik und einzelne TV’s sind aber noch keine weiteren Verbraucher in Betrieb.

Ein ausführlicher Reisebericht werden wir wahrscheinlich noch nachliefern. Anbei aber schon einmal die wichtigsten Eckdaten zu unseren Projekten und unserem Besuch.

32 Kühe

Vier «Hybrid-Kühe» sind bereits im Dorf und konnten uns gezeigt werden. Diese Kühe erinnern vom Aussehen her eher an Kühe die wir hier in der Schweiz haben. Diese produzieren pro Tag etwa zwei Liter Milch, im Gegensatz zu den ca. 0.5 Liter, welche eine lokale Kuh produziert.

Alle wollen unbedingt so eine «Milchkuh», denn die Milch ist sehr beliebt. Sie wird getrunken, in den Tee getan, Jogurt und Butter hergestellt. Sehr wertvoll ist die Butter (Ghee), welche zum Kochen verwendet wird. So kann auf gekauftes Speiseöl verzichtet werden. Wenn alle Kühe im Dorf sind, und somit auch viel Milch produziert werden kann, wollen die Bewohner die «überschüssige» Milch sammeln und zu Käse verarbeiten.

Wiederaufbau

27 der total 32 Häuser sind fertig gebaut und bewohnt. Bei wenigen müssen noch Wellblechdächer durch die blauen Dächer, welche besser isolieren, ersetzt werden.

Der Monsun dieses Jahr war lang aber die Ernte im Herbst ertragsreich. Nun kommt die Zeit, in der man sich wieder dem Bau widmen kann. Die verbleibenden fünf Häuser werden nun in Angriff genommen. Wir haben mit den fünf Familien gesprochen, sie freuen sich, nun ebenfalls mit dem Bau beginnen zu können. Ihr Vorteil dabei ist, dass sie von den Erfahrungen der anderen Familien im Hausbau profitieren können. Zum Beispiel haben einige neue Häuser die Küche an der Seite des Hauses angebaut, so entsteht weniger Rauch und Russ im ganzen Gebäude und es steht ein zusätzliches Zimmer zur Verfügung.

Im Allgemeinen sind die Häuser zweistöckig, mit je zwei Zimmern pro Etage. Die Mauern reichen bis unters Dach und der Boden des ersten Stockes ist aus Holz. Der Dachstock ist ebenfalls aus Holz, gedeckt mit den blauen Wellblechen. So ist das Dach viel leichter als zuvor mit den Steindächern, was bei einem erneuten Erdbeben weniger Schaden anrichten

Bhumesthan Hilfe

Wir wurden im Vorfeld angefragt, ob wir bitte wieder Voltaren Schmerzgel mitbringen könnten. So stellten wir 10 "Medi-Bags" zusammen mit viel Voltaren, etwas Verbandszeugs und Bephanten Creme.

Ausserdem haben wir zwei Familien mit je 80$ unterstützt. Die meisten Familien konnten etwas zusätzliches Geld in Ihr Haus stecken, da Ihre Kinder im Ausland oder in der Touristenbranche etwas Geld verdienen. Diese zwei Familien sind kinderlos, daher hatten sie auch keine zusätzliche finanzielle Hilfe beim Bau. Sie musste auch vermehrt Hilfsarbeiter entlöhnen. Mit diesem Geld können sie nun das Haus etwas aufwerten, einen besseren Stall für die Kuh bauen oder sonstige Anschaffungen tätigen.

Schulgeld für Mädchen

In der Schule konnten wir das Landwirtschaftsprogramm betrachten welches seit zwei Jahren in Betrieb ist. Ein Grossteil der Mädchen, für welche wir die Schulkosten finanzieren, nehmen daran teil. Dies bringt aus unserer Sicht zwei Vorteile. Einerseits gibt es bis anhin in Nepal kaum professionell gezüchtetes Gemüse, dadurch lauern hier viele Chancen für ein Berufsleben. Anderseits nützt dieses Wissen auch im eigenen Heim.

Medizinische Hilfe

Zwei kleine Anfragen sind diesbezüglich eingegangen.

Familien Zustupf

Ein in der Region wohnhafter Junge kann nicht sprechen. Er ist bereits 20 Jahre alt, aber diese Behinderung ist ein grosser Nachteil. Er findet keine Arbeit um Geld zu verdienen. Seine Eltern sind sehr arm, unterstützen den Jungen aber so gut sie können. Diese Familie haben wir mit 150$ unterstützt. Damit das Geld nicht sinnlos «verjubelt» werden kann, wird der Familie alle drei Monate knapp 40$ von Arjun übergeben, so dass sie zumindest für ein Jahr etwas Erleichterung haben.

Augenprobleme

Einem Junge wurde bei der Aufsicht seiner Ziegen Herde in der Nacht von einer Ziege ins Auge gepinkelt. Seit diesem Ereignis hat er schlimme Entzündungen an den Augen. Diesen Jungen senden wir nun nach Kathmandu, damit sich ein Arzt die Augen einmal ansehen kann. In Kathmandu hat es ausgezeichnete Augenärzte welche sich für wenig Geld professionell um Ihre Patienten kümmern.

 

Allgemeines Fazit

Wir sind von Herzen froh und dankbar. Durch all die vielen grosszügigen Spenden ist es uns möglich den Bewohnern von Bhumesthan Hilfe zu leisten. Sei es die Wiederherstellung ihrer verlorenen Häuser, medizinische Hilfe oder eine kleine Investition in die Zukunft zum Beispiel durch die Kühe.

Die Dorfbewohner sind für uns eine Inspiration, was soziales Zusammenleben bedeutet und was es heisst aus fast nichts das meiste rauszuholen. Wiederum sind wir für die Dorfbewohner in gewissen Bereichen eine Inspiration. Wir werfen nie etwas auf den Boden und haben auch kleine Aschenbecher mit dabei. Das hat Eindruck hinterlassen. So wurde vor unserer Ankunft das ganze Dorf geputzt, es lag kein Abfall herum.

Die Gelder, welche das Dorf von uns bekommen hat, wurden jeweils auf einem Bankkonto angelegt. Die Zinsen sind super, so hatten sich in drei Jahren 800$ Zins angesammelt. Mit diesem Geld wird Allgemeines für das Dorf bezahlt. So zum Beilspiel eine Musikanlage gekauft, das Picknick zu unserem Empfang bezahlt (270$) und es werden Abfalleimer gekauft, welche im Dorf verteilt werden. So soll eine zweite kleine Schweiz entstehen ?

Wir sind dankbar und stolz auf die Bewohner Bhumesthan’s. Sie gehen mit grosser Sorgfalt mit unseren Spenden um. In Gesprächen suchen sie den besten Weg für die Gemeinschaft und sprechen das immer mit uns ab.

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