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News

Stipendien Programm

Reisebericht

11. September 2022

Heute wollen wir die Schule in Fulkharka besuchen, um uns einen Eindruck über deren Fortschritt und die vergebenen Stipendien zu machen. Da wir bereits in Bhumestan sind, ist es nicht mehr weit. 20 Minuten Fussmarsch. Doch als wir uns auf den Weg machen wollen, fängt es sogleich an stark zu regnen. So beschliessen wir doch den Jeep zu nehmen.

Wir werden von Arjun empfangen. Stolz zeigt er uns den Fortschritt der Schule und führt uns herum. Zwei riesengrosse Gebäude sind im Aufbau. Bisher war das Hauptgebäude das einzige richtige Haus der Schule. Dadurch sind die Klassen verteilt auf alles Mögliche (und Unmögliche) im Umkreis der Schule. Nachdem wir diverse Klassen besucht hatten, wurde ich im Rektor Zimmer offiziell begrüsst. Dabei wurde mir ein «Token of love» als Dankeschön für die Unterstützung der Jugendlichen überreicht.

Die gesamte Schule hat in etwa 450 Schüler. Es ist die einzige Schule in der Region, welche die Stufen 11 und 12 anbieten. Dadurch sind in diesen beiden Stufen gut 100 Schüler eingeschrieben. Pro Jahr hat es in der Region ca. 14-18 Kinder, welche aus Armut diese beiden Stufen nicht absolvieren können. Durch unsere Spenden können wir davon jeweils ca. elf Schüler unterstützen, damit sie einen Schulabschluss mit Zertifikat erreichen. Nach diesem Gespräch wird mir bewusst, dass nur wenig mehr ausreichen würde, um allen bedürftigen Kindern zu helfen.

Anschliessend wechseln wir in den Computerraum. Einige Schüler, die aktuell am Stipendienprogram teilnehmen, sind anwesend. Ebenfalls anwesend sind ein paar Eltern von ehemaligen Schülern. Alle wollen sich bedanken. Eine junge Frau fragt, ob sie etwas sagen dürfe. Sunita stellt sich hin und beginnt mit ihrer Rede:

Dank dem Stipendium hat sich mein Leben verändert. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Nun, drei Jahre später, arbeite ich als Dozentin an der Schule. Mit dem Geld, das ich nun verdiene, kann ich meine Mutter und meine Schwestern unterstützen. Für die Schüler, die das Stipendium erhalten, ist es die einzige Chance auf ein gebildetes Leben, ein Weg aus der Armut. Bitte führen Sie diese Arbeit fort, denn sie gibt uns Hoffnung und erspart so viel Leid.

Sunitas Worte berühren mich so sehr, dass mir liefen die Tränen laufen, obwohl ich nicht nahe am Wasser gebaut bin. Wie oft habe ich mich zuhause in der wohlbehüteten Schweiz gefragt, ob sich unsere Arbeit überhaupt lohnt, ob ich das fortführen soll. Nun weiss ich mit Bestimmtheit, dass ich das weiterführen muss.

Eine Mutter kam und schenkte mir Himalaya Pfeffer aus ihrem Garten. Ihre beiden Töchter konnten schon vor Jahren die Schule dank unserer Hilfe erfolgreich abschliessen und arbeiten nun ebenfalls als Dozentinnen. Ein Vater erzählt stolz, dass sein Sohn nach dem Abschluss ins Militär gehen konnte. Auch das währe ohne Zertifikat und unsere Hilfe nicht möglich gewesen. Weitere Erfolgsgeschichten bekam ich zu hören: eine Lizenz für einen Coiffeursalon, ein Vollzeitstipendiom in Japan, und noch vieles mehr. Alles dank unserem Programm. Zu guter Letzt erzählt mir ein aktueller Schüler, dass er nach dem Agriculture-Studium seinen eigenen Bauernhof führen will. Damit waren auch noch die letzten Zweifel beseitig, ob ich das wirklich weiterführen soll.

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